Speziesismus – ein Begriff, der vielleicht nicht jedem geläufig ist, aber dennoch eine tiefgreifende Bedeutung hat. In unserer Gesellschaft ist es leider immer noch weit verbreitet, Tiere nach ihrer Art zu beurteilen und ihnen unterschiedliche Werte zuzuschreiben.
Dass die Angehörigen unserer eigenen Spezies – Menschen – einen höheren moralischen Status genießen als alle anderen Tiere. Es ist die Vorstellung, dass wir das Recht haben, Tiere für unsere Zwecke zu nutzen - sei es für Nahrung, Kleidung, Unterhaltung oder Forschung, ohne uns ernsthaft Gedanken über deren Interessen oder Leiden zu machen.
Doch ist es wirklich gerechtfertigt, dass wir bestimmte Tierarten als überlegen betrachten und andere für unsere Zwecke ausbeuten?
Hast du dir einmal Gedanken gemacht, warum wir manche Tiere essen und andere nicht?
Stell dir vor, du sitzt mit Freunden bei einem gemütlichen Abendessen. Auf dem Teller vor dir liegt ein Steak. Während du genüsslich in das Fleisch beißt, kuschelt sich deine Katze auf deinen Schoß und schnurrt zufrieden. Es ist ein Moment, der dich vielleicht ins Grübeln bringt – warum umarmst du deine Katze liebevoll, während du gleichzeitig ein Stück Tier isst?
Genau das ist Speziesismus.
Aber sind wir nicht tierlieb?
Ja, viele von uns sind es. Wir lieben unsere Haustiere, schützen bedrohte Arten und unterstützen Tierschutzorganisationen. Doch oft ist unsere Tierliebe selektiv. Wir lieben Hunde und Katzen, aber Schweine und Kühe betrachten wir als Nahrung. Wir empfinden Sympathie für Delfine und Elefanten, aber vergessen dabei oft die Hühner und Truthähne, die auf unseren Tellern landen.
Die Auswirkungen des Speziesismus
Die Auswirkungen des Speziesismus sind tiefgreifend. Millionen von Tieren leiden unter grausamen Bedingungen in der Massentierhaltung, in engen Käfigen und bei qualvollen Experimenten. Doch nicht nur die Tiere selbst sind betroffen – auch unsere Umwelt leidet unter den Auswirkungen der Massentierhaltung. Die Abholzung von Regenwäldern für Weideflächen und den Anbau von Futtermitteln, die Wasserverschmutzung durch Tierhaltungsabfälle und der hohe CO2-Ausstoß tragen zur Klimakrise bei.
Wie können wir Speziesismus überwinden?
Bewusstsein schaffen: Der Weg zum Tierfreundlichen Denken
Es beginnt mit Bildung und dem Erlangen von Wissen über die Lebensbedingungen der Tiere und die Umweltauswirkungen unserer Handlungen. Informieren wir uns über die ethischen Fragen und den Zusammenhang zwischen Speziesismus und Umweltzerstörung.
Perspektivwechsel und Empathie
Wenn wir uns vorstellen, wie es sich anfühlt ein Tier in der Massentierhaltung zu sein, das für unsere Zwecke ausgebeutet wird.
Wenn wir uns vorstellen, wie es sich anfühlen muss, als Kuh-Mama immer wieder geschwängert zu werden und das Kind, das man in sich trägt, immer wieder weggenommen zu bekommen, damit eine andere Spezies die Milch trinken kann, die für das eigene Kind gedacht ist.
Wenn wir versuchen, die Welt aus ihren Augen zu sehen, dann sind wir empathisch. Diese Empathie kann uns dazu motivieren, bewusstere Entscheidungen zu treffen und alternative Wege zu finden, um unseren Konsum und unsere Gewohnheiten zu ändern.
Die energetische Bubble
Ein weiterer interessanter Aspekt des Speziesismus, der mir immer wieder in meiner "Bubble" begegnet, betrifft den Umgang mit Tieren in energetisch arbeitenden Bereichen, die Tierkommunikation.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen, die in der Tierkommunikation oder energetischen Heilung tätig sind, eine tiefe Verbindung zu Haustieren aufbauen und mit ihnen kommunizieren.
Sie nutzen ihre Fähigkeiten, um die Bedürfnisse und Wünsche von Haustieren besser zu verstehen und sie auf energetischer Ebene zu unterstützen.
Jedoch besteht oft ein Unterschied darin, dass sie ihre Fähigkeiten hauptsächlich bei Haustieren einsetzen und Nutztiere dabei die Fähigkeit, mit uns zu kommunizieren absprechen.
Hier zeigt sich der Speziesismus - indem bestimmte Tierarten bevorzugt werden und andere ignoriert oder abgewertet werden, wird eine Ungleichheit in der Behandlung von Tieren aufrechterhalten.
Es ist wichtig, diese zu erkennen und zu überdenken. Wenn wir uns für einen respektvollen und tierfreundlichen Umgang mit Tieren einsetzen, sollten wir alle Tierarten einbeziehen. Das bedeutet, die Stimmen und Bedürfnisse von Nutztieren ebenso zu hören und ihnen eine menschliche Stimme zu geben.
Es geht darum, unsere Wahrnehmung zu erweitern und unser Mitgefühl auf alle Tiere auszudehnen, unabhängig davon, ob sie Haustiere oder Nutztiere genannt werden.
Die Verantwortung die wir haben
Der Speziesismus ist tief in unserer Gesellschaft verankert, doch wir haben die Macht und die Verantwortung, ihn zu überwinden. Indem wir uns bewusst mit dem Thema auseinandersetzen, Empathie entwickeln, Wissen teilen, tierfreundliche Entscheidungen treffen und unsere persönliche Verantwortung wahrnehmen, können wir einen bedeutenden Beitrag leisten.
Es geht darum, die Augen zu öffnen und unsere Handlungen mit unseren ethischen Überzeugungen in Einklang zu bringen. Der Weg zu einem tierfreundlichen Bewusstsein mag manchmal herausfordernd sein, aber er ist lohnenswert und notwendig, um eine gerechtere und mitfühlendere Welt für alle Lebewesen zu schaffen.